Festredner Pater Karl Gierse OP mahnt: Populismus passt nicht zum C!
Volles Haus an der Neulandstraße! Rund 45 Mitglieder und geladene Gäste trafen sich im Kolping-Pavillon an der Hollager Mühle zum Neujahrsempfang der CDW/W. „Der guten Tradition der Neujahrsempfänge wollten wir uns nicht entziehen“ so begrüßte der Vorsitzende Mark Brockmeyer die Gäste. Neben zahlreichen Mitgliedern waren Bürgermeister Otto Steinkamp und Vertreter der Ratsfraktionen erschienen.
In seinem Grußwort ging Bürgermeister Otto Steinkamp auf die aktuellen Entwicklungen in der Gemeinde Wallenhorst ein. Den Schwerpunkt legte er dabei auf den Bereich Kindergärten und Schulen. Mit Spannung blickte er dabei nach Berlin und Hannover. Was zu den Themen Abschaffung der Elternbeiträge für Kindergartenplätze und Recht auf Ganztagsschulplätze aus Land und Bund komme, werde man aufmerksam verfolgen.
Bezahlbares Wohnen und Ortskernentwicklung ergänzte Mark Brockmeyer in seinem Grußwort als weitere aktuelle Themen. Beim Thema bezahlbares Wohnen wies er darauf hin, dass die im Zusammenhang mit dem Spielplatzkonzept freiwerdenden Flächen, hier in den Blick genommen werden sollten. „Das Thema bezahlbarer Wohnraum ist uns sehr wichtig.“ So Brockmeyer „Da können wir durchaus auch stur sein.“ Beim Thema Ortskernentwicklung lenkte Brockmeyer den Blick nach Hollage die Entwicklung am Phillip Neri Haus begrüßte er ausdrücklich. Wichtig sei allen Beteiligten in der CDW/W, dass die kommenden Aufgaben mit klarer Linie konstruktiv angegangen werden.
Die Welt ist komplexer geworden und mit ihr das politische System! Im griechischen Stadtstaat konnte noch jedermann direkt mitregieren. „Heute“ so Pater Karl Gierse OP, „sind die Gesellschaften so groß geworden, dass dieser Weg nicht mehr funktioniert. Also wählen wir Menschen, denen wir Vertrauen, damit sie unsere Interessen vertreten.“ Die Abgeordneten müssten herausfinden, wo dem einfachen Mann der Schuh drückt. Mit Luther gesprochen sei es darum richtig und wichtig, dass sie „dem Volke aufs Maul schauen.“ Eine in diesem Sinne populäre Politik sei nichts Anrüchiges.
Die da oben sind häufig weit weg! „In einer globalisierten Welt sitzen die Verantwortlichen häufig weit weg“ so der Festredner. Als Beispiel nahm er die Opel Krise. Über das Schicksal tausender Opelaner, ist in Amerika weit weg entschieden worden. Zu Recht gewännen die Menschen so den Eindruck, dass sie nur noch Spielball einer globalisierten Wirtschaft sind. Dies erzeuge Verunsicherung und Angst.
Der Populismus sucht Sündenböcke! Die Verunsicherung der Menschen nutzten die Populisten aus. Sie böten scheinbar einfache Lösung für komplexe Fragen. Zu dieser Strategie gehöre häufig die Suche nach einem Sündenbock. Diesen könnte man mit allen Problemen beladen und dann in die Wüste schicken.
Keine einfachen Lösungen in einer komplexen Welt! Das Vorgehen der Populisten ist zutiefst unehrlich. Schwächere wie zum Beispiel Kriegsflüchtlinge aus dem Land zu werfen, löse die wirklichen Probleme nicht. Dem Opelaner in Bochum, bringe dies den Arbeitsplatz nicht zurück. Es handelt sich bei diesen Vorschlägen vielmehr um Scheinlösungen, so Pater Karl.
Schwächere zu Sündenböcken zu machen ist unchristlich! Populisten rühmen sich gerne damit das christliche Abendland zu verteidigen. „Die Nächstenliebe ist das zentrale Gebot des christlichen Glaubens!“ Erinnerte Pater Karl die Anwesenden. Eine Politik, die Schutzsuchende zu Sündenböcke stemple, verstoße gegen dieses zentrale Gebot. Populismus passe nicht zum C im Parteinamen.
Nicht verurteilen, sondern zurückgewinnen! Man dürfe Wähler, die populistische Parteien gewählt haben, nicht in eine Ecke mit Neonazis stellen. Man müssen vielmehr die Sorgen der Menschen ernst nehmen. Man müsse mit den Menschen reden und versuchen, sie zurückzugewinnen. Dies sei eine gesellschaftliche Aufgabe.
Mark Brockmeyer für die CDW/W