Am Gründonnerstag machte sich die CDW Fraktion auf den Weg in die Emsländische Samtgemeinde Sögel. Dort wird mittels einer Bürgergenossenschaft bezahlbarer Wohnraum in Form von Mehrfamilienhäusern mit guter Ausstattung geschaffen.
Der Samtgemeindebürgermeister Günter Wigbers, die Bürgermeisterin/Ratsvorsitzende Irmgard Welling und der Vorsitzende der Bürgergenossenschaft Franz Klawitter begrüßten uns im Rathaus und nahmen sich viel Zeit für einen intensiven Austausch.
Am Anfang, besonders unter dem Eindruck der Flüchtlingsströme, bestand die Notwendigkeit: „Menschen in Not zu helfen“. Aber man wollte in Sögel auch etwas Nachhaltiges schaffen und Wohnungen mit gutem Standard zur Weiternutzung errichten.
„Nachdem wir mit Franz Klawitter einen Sprecher der Initiative gefunden hatten, konnten wir die Idee mit Vertretern aller im Gemeinde- und Samtgemeinderat vertretenen Parteien, dem Wirtschaftsverband Sögel, einzelnen Unternehmern, der katholischen und evangelische Kirche und verschiedenen Vereinen und Verbänden diskutieren und sie für die Idee begeistern. Damit kurzfristig Mehrfamilienhäuser für die Menschen in Not gebaut werden konnten, wurde die „Willkommen in Sögel eG – Bürgergenossenschaft für Menschen in Not“ gegründet“, so Wigbers.
Was ist eine Bürgergenossenschaft? Wie gründe ich sie und vor allem, wie erreicht man eine große Bürgerbeteiligung? Diese und weitere Fragen konnten wir eingehend diskutieren. Heute hat die Bürgergenossenschaft Sögel etwa 240 Mitglieder. Der Mindestgenossenschaftsanteil beträgt 100,- EUR. Grundstücke wurden von der Gemeinde eingebracht oder von Bürgern im Dienst der guten Sache günstig zur Verfügung gestellt. Architekten der Gemeinde haben sich zusammengetan und zum Selbstkostenpreis für das Projekt gearbeitet. Mit Hilfe eines zinslosen Darlehns des Bundes für 10 Jahre ist Sögel nun in der Lage, 4 Mehrfamilienhäuser zu bauen.
„Mit dem Bau der Häuser wollen wir das Kapital sinnvoll anlegen und jedem Genossen seinen Genossenschaftsanteil in naher Zukunft adäquat verzinsen“, so Welling. „Und wir sind von der Nachhaltigkeit dieses Projektes absolut überzeugt“, ergänzt der Vorsitzende Klawitter.
Eine Wallenhorster Bürgergenossenschaft wäre eine von mehreren Möglichkeiten, bezahlbaren Wohnraum in Wallenhorst zu schaffen. Die Gemeinde könnte sich als Genossin selbst an der Schaffung von Wohnraum beteiligen.
Insgesamt gilt es für eine zukünftige, nachhaltige Gemeindeentwicklung, die Herausforderungen an den Wohnungsmärkten verstärkt anzugehen und langfristig unterschiedliche Wohnformen und Wohnungen anzubieten, da die Nachfrage vielschichtig ist. Die CDW Fraktion setzt sich weiter für eine aktive Rolle der Gemeinde zu diesem Thema ein.
CDW/W