Wallenhorster Mitglieder der FDP/CDW-Gruppe bekennen sich zum neuen Buskonzept.
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Wallenhorst und insbesondere im Ortsteil Rulle beschäftigt die Kreis- und Gemeindepolitik seit Monaten. Die Wallenhorster Abgeordneten Michael Lührmann (CDW) und Markus Steinkamp (FDP) betonen, dass dabei die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger immer ernstgenommen werden. Beide weisen jedoch auf die komplexen Hintergründe der aktuellen Situation hin und machen insbesondere deutlich, dass es derzeit keine verlässliche Möglichkeit gibt, die Linie 533 zu sichern. „Wenn es einfach möglich gewesen wäre, die Linie über den Haster Berg weiter bereitzustellen, hätten der Landkreis und die Gemeinde das doch sofort gemacht.“, betont Lührmann: „Warum sollten wir gegen die Wünsche von Wallenhorsterinnen und Wallenhorstern arbeiten und vor Ort Widerstände hervorrufen?“
Da auch zahlreiche Übertreibungen und Fehlinformationen zur den neuen Buslinien im Umlauf sind, wird unter www.fdp-wallenhorst.de/busverkehr eine Liste von Fragen und Antworten bereitgestellt, die auch regelmäßig ergänzt werden soll.
Steinkamp verweist darauf, dass der nun folgenden Neuvergabe der Buslinien zahlreiche Sitzungen im Rathaus und im Kreishaus vorangingen: „Wir sind schon lange gemeinsam auf den Weg für ein sinnvolles ÖPNV-Konzept und haben erhebliche Verbesserungen gegenüber der ursprünglichen Planung erreicht. Der erste Vorschlag mit vielen Umstiegen wurde grundlegend überarbeitet und schließlich im Rat der Gemeinde mit Zustimmung aus allen Fraktionen mit einer deutlichen Unterstützung von 22 zu 6 Stimmen bestätigt.“ Dass dennoch weiterhin Herausforderungen, insbesondere im Ortsteil Rulle, bestehen, ist allen Beteiligten laut Steinkamp bewusst.
Die FDP/CDW-Kreistagsfraktion setzt sich deshalb nachdrücklich für eine kontinuierliche Optimierung des bestehenden Konzeptes ein. Ein wichtiger Schritt war die Zustimmung zur Fortschreibung des Nahverkehrsplanes in der Sondersitzung des Kreistages Ende März und das Festhalten an langfristigen Konzessionen zur Sicherung des Angebotes. Die Möglichkeit einer flexiblen Nachsteuerung innerhalb der zehnjährigen Konzession ist ausdrücklich vorgesehen, um auf Bedarfsänderungen schnell reagieren zu können. Um die Taktung und Linienführung zu optimieren, ist eine Zusammenarbeit mit der Stadt Osnabrück und den Konzessionären ebenso notwendig wie die transparente Evaluation von Fahrgastzahlen und Fahrtverläufen.
Als wenig zielführend und keinesfalls im Sinn der Bürgerinnen und Bürger erachten Lührmann und Steinkamp den abgelehnten Vorschlag, kurzfristig alle Konzessionsvergaben auf Kreisebene zu stoppen. Michael Lührmann bezeichnet es als fatalen Irrglauben, dass der aktuelle Status quo erhalten bliebe, wenn eine Fortschreibung des Nahverkehrsplanes bzw. eine Konzessionsvergabe angehalten worden wären. Laut Lührmann ergäbe sich daraus keine Verpflichtung, eine bestimmte Ausbringung des Nahverkehrs über die Schülerbeförderung hinaus zu gewährleisten. „Der Landkreis ist kurzfristig mit beträchtlichen Zahlungen eingesprungen, als die Fortsetzung des Busverkehrs in Wallenhorst auf der Kippe stand. Für eine dauerhafte Zuzahlung für den Busverkehr nur in Wallenhorst gibt es aber im Kreistag keine Mehrheit“, so Lührmann.
Laut Markus Steinkamp wird mit den neuen Buslinien sichergestellt, dass die Busse wieder dauerhaft verlässlich fahren. „Was nutzt denn ein toller Busfahrplan, auf den man sich nicht verlassen kann?“, fragt Steinkamp und ergänzt: „Um die Versorgung zu sichern, geben Landkreis und Gemeinde auch weiterhin große Summen für den Busverkehr aus, von der Gemeinde sind das mehr als 400.000 Euro pro Jahr. Wir sind uns bewusst, dass das derzeitige Konzept nicht in allen Punkten perfekt ist. Wir wissen auch, dass es bitter für die Betroffenen ist, wenn der bekannte Bus nicht mehr fährt. Das lässt sich auch nicht einfach damit wegwischen, dass andere Straßen und Wohnorte auch nicht von Bussen angefahren werden, denn die Anwohnerinnen und Anwohner dort haben darauf auch nie vertraut. Nachbesserungen werden wir daher konsequent einfordern und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten umsetzen.“
Einen einfachen Weg zur Weiterführung der aktuellen Linien sehen Lührmann und Steinkamp nicht. „Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass jedes Unternehmen im Angebotsverfahren hätte Vorschläge machen können, aber niemand am Markt kann und will derzeit zu vertretbaren Kosten die Linie über den Haster Berg anbieten.“, so Lührmann abschließend. Steinkamp ergänzt: „Hier müssen wir kreativ werden und alle möglichen Lösungswege durchdenken. Ggf. ließe sich außerhalb der klassischen Linien, z.B. durch kurze Rundläufe oder Pendelbusse ähnlich einem Flughafenverkehr eine Verbindung zwischen Rulle und Haste herstellen. Einfache und schnelle Lösungen zu versprechen, ist jedoch schlicht unredlich.“
Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich konstruktiv in den Dialog einzubringen, um gemeinsam eine nachhaltige Verbesserung des ÖPNV in Wallenhorst und Rulle zu erreichen. Die Kreistagspolitiker sind per Mail unter mluehrmann@gmx.de bzw. markus.steinkamp@fdp-wallenhorst.de erreichbar.
Michael Lührmann und Markus Steinkamp